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FC Ottensoos

Kreisliga 2 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 19.06.2019 um 06:00 Uhr

Meisterportrait FC Ottensoos: Dieser Titelgewinn war außergewöhnlich

In der Winterpause, ja eigentlich schon davor, war der Konkurrenz klar: der Meister in dieser Saison kann nur FC Ottensoos heißen. Ohne Niederlage und mit der mit Abstand besten Offensive sowie Defensive stiegen Trainer Matthias Schiller und seine Jungs in die Bezirksliga auf - außergewöhnlich!

Von Uwe Kellner

Der FC Ottensoos ist Meister der Kreisliga 2 in der Saison 2018/19.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Der FC Ottensoos bekam vor der Saison mit Matthias Schiller einen neuen Trainer, den vor allem das Umfeld und die erfahrenen Leistungsträger und charakterlich starken Typen des Kreisligisten dazu bewogen, die Aufgabe zu übernehmen. "Über einen möglichen Aufstieg hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gesprochen", erinnert sich Matthias Schiller ein Jahr später. Dass es passieren könnte, dessen war er sich dennoch bewusst, denn der FCO verfügt über einen eingespielten Kader. "Das Hauptziel war es, die Erste und Zweite wieder enger zusammen zu bringen. Die Spieler aus der Zweiten sollten näher an die Erste heranrücken und das haben wir geschafft." Und ganz nebenbei erreichte der Verein den souveränen Aufstieg in die Bezirksliga.

Dass Meisterschaften in der Abwehr und einzelne Spiele im Sturm entschieden werden, ist ein alter Hut. "Die Mischung macht´s", meint Matthias Schiller. Sein Team stellte mit 85:23 Toren sowohl die beste Offensive als auch die beste Defensive der Liga. "Unsere eigentliche Stärke war, dass wir sehr flexibel gespielt haben und sehr schwierig auszurechnen waren. Wir haben verschiedene Spielsysteme einstudiert und manche Gegner gepresst, andere auch einfach kommen lassen." Heimspiele konnten anders angegangen werden als Auswärtsbegegnungen und egal wie, die Rechnung des Trainers ging immer auf. Nur sechs Spiele gewann seine Mannschaft nicht. "Wir waren sehr stark in der Offensive, standen hervorragend in der Defensive und auch unser Mittelfeld war überragend", fasst es Matthias Schiller zusammen.

Ottensoos' Trainer Matthias Schiller mit dem Siegeszeichen. Seine Mannschaft marschierte ohne Niederlage durch die Kreisliga 2.

anpfiff.info

Keine Zweifel

Bis zur Winterpause gewann Ottensoos 16 Spiele und teilte zweimal die Punkte. "Zweifel, dass wir es noch verbocken könnten, hatte ich nie. Dafür war die Mannschaft viel zu gefestigt", sagt Matthias Schiller. Am 22. April trat der FC Ottensoos beim einzigen ernst zu nehmenden Verfolger, dem TSV Neunhof an. Die Partie endete 2:2, Ottensoos konnte erneut nicht besiegt werden. "Nachdem wir in der Winterpause bereits ein schönes Polster hatten und als wir in Neunhof nicht verloren haben, war mir spätestens jetzt klar, dass uns keiner mehr aufhalten kann." Die Meisterschaft war nur noch Formsache.

Nach 30 Spieltagen hatte der FC Ottensoos satte 17 Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten. "Wir waren in jedem Spiel der Favorit, jeder wollte uns schlagen, aber wir hatten eine brutale Willenskraft und charakterstarke Spieler, so dass wir nicht ein einziges Spiel verloren haben." Nicht ein einziger Ausrutscher war dabei. "Erklären kann man das damit, dass wir immer wieder neue Reizpunkte gesetzt haben, im Training, in der Aufstellung oder durch Positionswechsel. Wir haben die Spieler immer wieder gekitzelt." Die Spieler nahmen die Anweisungen des Trainerteams an und setzten sie um. "Es war niemand dabei, der quergeschlagen hat."

Peter Straußner (re.) ist mittlerweile einer der Oldies im Team des FC Ottensoos, aber weiterhin ein Leistungsträger.

anpfiff.info

Tag der Meisterschaft

Die Saison des FC Ottensoos beschreibt der Trainer als außergewöhnlich. Fünf Spieltage vor dem Ende am 12. Mai wollte der FCO dann die Meisterschaft rechnerisch festmachen. Allerdings trat der TSV Kirchehrenbach aus Personalmangel nicht an, lieferte dadurch ein enttäuschendes Bild in einer enttäuschenden Saison ab. "Der Verein hatte viel auf die Beine gestellt und wir hatten richtig Bock darauf, uns bei unseren Fans nach dem Fußballspiel zu bedanken und mit ihnen zu feiern. Dass Kirchehrenbach abgesagt hat, war richtig enttäuschend. Es war nicht so wie es sein sollte." Der FC Ottensoos hat dennoch gebührend gefeiert.

Vorbildlicher als Absteiger Kirchehrenbach präsentierte sich der TSC Pottenstein am letzten Spieltag. Der sympathische Verein aus der Fränkischen brachte ein 30-Liter-Fass mit nach Ottensoos und feierte zusammen mit dem Meister einen feuchtfröhlichen Saisonabschluss. "Drei Tage vor dem letzten Spiel waren einige Jungs bereits auf Malle und haben den Aufstieg gefeiert. Dass wir trotzdem das letzte Saisonspiel gewonnen und unsere Serie gehalten haben, beweist mir nochmal den Charakter der Mannschaft. Sie hatten immer die richtige Einstellung."

Der FC Ottensoos am Tag der Meisterschaft. Ohne Spiel, aber dennoch am Feiern.

anpfiff.info

Die Bezirksliga

Das letzte Mal stieg Ottensoos im Sommer 2016 über die Relegation auf, hatte keine Sommerpause und stieg direkt wieder ab. Dieses Mal ist die Pause zwischen den beiden Spielzeiten länger. Am 28. Juni beginnt die Vorbereitung, zu der dann auch neue Gesichter anwesend sein werden. Sebastian Schmidt ist der einzige Abgang, er wechselt zurück zur SG am Lichtenstein in die Kreisklasse. Zudem befindet sich Torhüter Paul Königseder ein halbes Jahr wegen eines Praktikums in Berlin. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft mit ein paar alten Haudegen. Ich glaube, dass wir nochmal einen Tick stärker werden. Natürlich wird die Bezirksliga schwierig, aber wir haben eine reelle Chance", sagt Matthias Schiller. Er selbst ist schon ein paar Mal aufgestiegen, einen Bezirksligisten hat er jedoch noch nicht trainiert. Auch für ihn ist die neue Liga eine neue Herausforderung.